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Der Deutsche Jazzpreis verfolgt das übergeordnete Ziel, mehr kulturelle Vielfalt in der musikalischen Praxis und in der Lehre, im Kulturmanagement ebenso wie in der Tonträgerproduktion und in der Dokumentation zu schaffen, zu leben und zu vermitteln.

Er soll als Orientierung für Interessierte aller gesellschaftlichen Gruppierungen im In- und Ausland dienen und fußt auf dem Selbstverständnis, dass Jazz und Improvisierte Musik zum kulturellen Bildungskanon gehören. Der Deutsche Jazzpreis reflektiert dabei die gesellschaftliche Bedeutung dieser Musik und orientiert sich in seinen Vergabekriterien zuallererst an künstlerischen Gesichtspunkten.

Als zeitgenössische, improvisierte Musik, die sich sowohl aus der afroamerikanischen als auch anderer globaler Kunstmusik- und ethnischen Musiktraditionen nährt, ist Jazzmusik ein eigenständiger und lebendiger Teil der Musikkultur in Deutschland. Als afrodiasporische Kunstform ist der Jazz ein prägender Teil des aktuellen musikalischen Diskurses, greift in besonderem Maße die Themen unserer Gegenwart auf und reflektiert diese künstlerisch.

Seine Innovationskraft in all seinen Facetten auszuzeichnen und einem diversen Publikum neue Wege zum Jazz zu vermitteln, ist Zweck des Deutschen Jazzpreises.

PREIS

Mit diesem Ziel hat die ehemalige Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters (die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien 2013-2021), den Deutschen Jazzpreis ausgelobt. Als zentrale Fördereinrichtung der Bundesregierung für die Musikwirtschaft ist die Initiative Musik mit der Realisierung betraut worden.

Die Erstauflage des Deutschen Jazzpreises fand am 3. Juni 2021 statt mit dem Ziel sich als jährlich wiederkehrende, kulturelle Leuchtturm-Veranstaltung zu etablieren.

»Jazz bekommt hierzulande noch viel zu oft nicht die öffentliche Aufmerksamkeit und Unterstützung, die er verdient. Das wollen wir mit unserer Jazzförderung ändern: über die Initiative Musik, den Musikfonds und eben mit dem DEUTSCHEN JAZZPREIS. Gerade nach den vergangenen zwei Jahren, die stark von der Pandemie geprägt waren, ist eine Veranstaltung wie der DEUTSCHE JAZZPREIS besonders wichtig. Denn damit zeigen wir die kreative Schaffenskraft, die künstlerische Qualität und die Vielfalt dieses Genres. Und der Jazz erhält seine verdiente Aufmerksamkeit!« 

– Claudia Roth, MdB & Staatsministerin für Kultur und Medien

KATEGORIEN

Der Deutsche Jazzpreis richtet das Scheinwerferlicht auf die Vielfalt und Schaffenskraft der deutschen Jazzszene und würdigt mit Preisen in 22 Kategorien außergewöhnliche, künstlerische und innovative Leistungen im nationalen und internationalen Kontext. Die Preisträger:innen werden mit einer Trophäe und einem Preisgeld in Höhe von mindestens 10.000 € prämiert. Nominierte, die keinen Preis gewinnen, erhalten mindestens 1.000 € Nominierungsgeld.

BEIRAT

Gemeinsam mit einem von Kulturstaatsministerin Claudia Roth berufenen Beirat, der sich aus hochkarätigen Vertreter:innen der Jazzszene zusammensetzt, wird das Konzept des Deutschen Jazzpreises stetig weiterentwickelt. Der Beirat konstituiert sich aus folgenden Mitgliedern:

Foto: Frank Siemers
Sabine Bachmann

Mitinhaberin Skip Records

Kai-Uwe Diaz Philipp

Senior Communication Manager Classical & Jazz Sony Music

Foto: S. Wieland
Jörg Heidemann

Geschäftsführer VUT – Verband unabhängiger Musikunternehmer:innen e.V.

Dr. Harald Kisiedu

Musikwissenschaftler, Dozent für Jazzgeschichte und Jazzwissenschaft am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück

Foto: Felix Groteloh
Alexandra Lehmler

Musikerin

Foto: Volker Beushausen
Hans Lüdemann

Pianist/Komponist –
Vertreter Deutscher Komponistenverband

Foto: Anna Sturm
Beate Sampson

Redakteurin, Musikjournalistin & Moderatorin beim BR

Foto: Arne Reimer
Annika Sautter

Leitung Leipziger Jazztage, Mitglied Fachbeirat Musik Kulturamt Leipzig

Foto: Jens Oschmann
Johanna Schneider

Sängerin, Komponistin, Co-Organisatorin des PENG Festivals

Foto: Janine Kuehn
Lisa Tuyala

Kulturmanagerin (Kulturkabinett e.V.), Musikerin, Co-Initiatorin Women* of Music

Arndt Weidler

Soziologe, Leitung Projekte beim Jazzinstitut Darmstadt

Foto: Mandy Rosenstiel
Steffen Wilde

Geschäftsführung Jazzclub Tonne

TROPHÄE

Die Trophäe des Deutschen Jazzpreises steht für Inspiration, Improvisation und Innovation und wurde von den Designstudios NODE Berlin Oslo und Zieta Prozessdesign in Zusammenarbeit entwickelt. Die Form der Trophäe entsteht unter Anwendung einer durch den Architekten Oskar Zieta entwickelten Technik: Durch Luftdruck lassen sich Stahlkörper „aufblasen“ und entsprechend verformen. Gewollte Unregelmäßigkeiten in der Herstellung und die Herstellungstechnik selbst, verweisen auf den prozesshaften und experimentellen Charakter des Jazz. Zudem erkennt man die Silhouette der Trophäe als Teil des neuen Logos des Deutschen Jazzpreises.

FAQ

Bitte lesen Sie sich zunächst die Programmbeschreibung sorgfältig durch. Im Folgenden finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen.

In welchen Kategorien kann man sich bewerben?
Die Preiskategorien des Deutschen Jazzpreises untergliedern sich in Einreichungskategorien und kuratierte Kategorien. In einer umfangreichen Reform zur vierten Edition des Deutschen Jazzpreises wurden die Kategorien auf nun insgesamt 22 zusammengefasst. Die ersten drei Editionen gab es 31 Kategorien. Die acht Einreichungskategorien stehen öffentlich zur Bewerbung, in den übrigen kuratierten Kategorien erfolgen die Vorschläge für potenzielle Preisträger:innen allein durch die Fach- und Hauptjury. Die Preiskategorien 11–16 sowie 19 und 20 sind sog. Einreichungskategorien, auf die sich Musikschaffende, die den formalen Bestimmungen und Auswahlkriterien entsprechen, eigenständig bewerben können. Bewerbungen können eingereicht werden von Künstler:innen, Produzent:innen, Manager:innen, Promoter:innen, Mitarbeiter:innen von Labels, Verlagen und Rundfunkanstalten sowie von Autor:innen journalistischer Beiträge und Veranstalter:innen von Festivals. Einreichfrist für den Deutschen Jazzpreis 2025 ist der 30. November 2024, 23:59 (CET). Weitere Informationen zu den Einreichungskategorien und deren Bewerbungsvoraussetzungen finden Sie sowohl in der Programmbeschreibung als auch in der grafischen Übersicht der Kategorien.

Welche Einreichungskategorien betreffen die Leistungen deutscher Künstler:innen und Akteur:innen?
Für Leistungen von Kulturschaffenden mit deutscher Staatsbürgerschaft, mit Hauptwohnsitz seit mind. drei Jahren in Deutschland oder mit einem deutschen Studienabschluss können in folgenden Kategorien Bewerbungen eingereicht werden. Bei Festivals und Rundfunkproduktionen muss der Ort der Produktion in Deutschland liegen.

11. Album des Jahres
12. Debüt-Album des Jahres
13. Rundfunkproduktion des Jahres
16. Festival des Jahres
19. Komposition/Arrangement des Jahres
20. Journalistische Leistung

Bei Gruppenprojekten muss der überwiegende Teil der beteiligten Künstler:innen oder Akteur:innen, d.h. mindestens die Hälfte, den oben genannten Kriterien entsprechen oder der/die Bandleader:in, der/die namensgebend für das Ensemble ist.

In welchen Kategorien sind Bewerbungen nicht deutscher Künstler:innen möglich?
Für Leistungen von Kulturschaffenden, die keine deutsche Staatsbürgerschaft oder Hauptwohnsitz seit mind. drei Jahren in Deutschland haben, können in folgenden Kategorien Bewerbungen eingereicht werden:

14. Album des Jahres international
15. Debüt-Album des Jahres international

Kann man sich in mehreren Kategorien bewerben?
Eine Bewerbung in mehreren Kategorien ist möglich, sofern die künstlerische Leistung die jeweiligen Voraussetzungen der einzelnen Preiskategorien erfüllt, z.B. Bewerbung für Debüt-Album des Jahres und Album des Jahres. Es ist jedoch nicht möglich, sich mit derselben künstlerischen Leistung gleichzeitig in einer nationalen und in einer internationalen Kategorie zu bewerben.

Welche Kriterien muss ich erfüllen?
Welche Voraussetzungen für die einzelnen Preiskategorien vorliegen müssen, was eine gültige Bewerbung ausmacht und welche Materialien jeweils eingereicht werden müssen, finden Sie in der Online-Bewerbungsplattform für jede Kategorie einzeln aufgelistet. Das Bewerbungstool wird im Oktober 2024 freigeschaltet (genaues Datum wird noch bekanntgegeben) und auf der Website des Deutschen Jazzpreises verlinkt. Ausführliche Informationen zum Preisverfahren finden Sie in der Programmbeschreibung.

Für welche Jahre kann man sich bewerben und wann ist Bewerbungsschluss?
Der Bewertungszeitraum für den Deutschen Jazzpreis 2025 reicht vom 1. Dezember 2023 bis einschließlich 30. November 2024. Bewerbungen können ab Oktober 2024 eingereicht werden – das genaue Datum des Bewerbungsstartes wird noch bekanntgegeben. Einreichfrist ist der 30. November 2024, 23:59 (CET).

Gibt es eine Bewerbungsgebühr?
Nein, es gibt keine Gebühr. Das Einreichen von Bewerbungen ist vollständig kostenlos.

Wie schicke ich meine Bewerbung ab?
Alle Bewerbungen müssen im Bewerbungstool online angelegt werden. Damit Ihre Bewerbung gültig ist und im Prüfungsprozess berücksichtigt wird, müssen Sie Ihre fertiggestellte Bewerbung über den Button “Bewerbung einreichen” digital absenden.

Wie hoch ist das Preisgeld?
Alle Preiskategorien sind jeweils mit einem Preisgeld von mindestens 10.000 Euro dotiert. Nominierte, die in einer Kategorie keinen Preis gewinnen, erhalten ein Nominierungsgeld von mindestens 1.000 Euro.

Wie kann ich Dateien, wie z.B. PDFs oder Fotos von analogen Print-Rezensionen mit der Bewerbung einreichen?
Wir bitten alle Bewerber:innen Dateien via Link über Cloud-Lösungen wie z.B. Dropbox, Google Drive, Microsoft One Drive / Sharepoint oder andere Anbieter zur Verfügung zu stellen. Wichtig ist, dass der Link dauerhaft verfügbar und zugänglich ist. Zeitlich limitierte Links wie z.B. bei WeTransfer sind daher ungeeignet. Uploads sind in den Kategorien Komposition, Arrangement und journalistische Leistung möglich.

Wer wählt letztlich die Preisträger:innen?
Die Wahl der Preisträger:innen erfolgt in einem zweistufigen Prozess: Die Fachjury stimmt aus allen eingegangenen Bewerbungen und Vorschlägen in einem Online-Voting ab und einer anschließenden Diskussion ab und ermittelt auf diese Weise vier Nominierte (dies ist eine Neuerung in der vierten Edition, vorher gab es drei Nominierte). Diese vier Nominierten werden anschließend der Hauptjury vorgestellt, die daraufhin in gemeinsamer Abstimmung den oder die Preisträger:in kürt.

Wo finde ich eine Übersicht der Jurymitglieder?
Die öffentliche Bekanntgabe der Jurymitglieder erfolgt in jeder Edition nachdem der Auswahlprozess der Nominierten und Preisträger:innen abgeschlossen ist. Die Jurys vorangegangener Editionen finden Sie hier.

Wie sind die Jurys zusammengesetzt und wer entscheidet darüber?
Die Fachjury des Deutschen Jazzpreises setzt sich aus insgesamt 25 Persönlichkeiten aus dem Bereich Jazz und improvisierte Musik zusammen. Um alle Blickwinkel dieser so lebendigen und facettenreichen Musikszene abzubilden, formiert sich die Jury als repräsentativer Querschnitt aus je fünf Personen der folgenden Bereiche: Künstler:innen, Labels/Verlage, Clubs/Festivals, Management/Agenturen und Journalist:innen/Medienvertreter:innen. Die Hauptjury setzt sich aus insgesamt 10 entsandten Vertreter:innen der Fachjury sowie aus 7 weiteren Mitgliedern zusammen, die herausragende und anerkannte Akteur:innen der Jazzszene oder herausragende und anerkannte Persönlichkeiten des kulturellen öffentlichen Lebens mit Jazzaffinität sind. Alle Jurys werden geschlechterparitätisch besetzt und durch den Beirat ausgewählt. Weitere detaillierte Informationen zur Funktionsweise der Jury finden Sie in den Jurystatuten.

Wann findet die Preisverleihung des Deutschen Jazzpreises statt?
Die Preisverleihung des Deutschen Jazzpreis 2024 findet am 18. April 2024 in Köln statt.

Die offizielle Programmbeschreibung des Deutschen Jazzpreises finden Sie hier.