Ernst-Ludwig „Luten“ Petrowsky

Saxophonist, Komponist und Autor Ernst Ludwig „Luten“ Petrowsky, einer der profiliertesten Jazzmusiker Deutschlands, ist kürzlich im Alter von 89 Jahren gestorben.

2022 wurde er mit dem Deutschen Jazzpreis für sein Lebenswerk ausgezeichnet. 

Um diesem großen Künstler zu gedenken und zu ehren, möchten wir an dieser Stelle nochmals die Begründung des Jurymitglieds und Journalisten Ulf Drechsel für die Verleihung des Deutschen Jazzpreises an Ernst-Ludwig Petrowsky hervorheben:

»1957 begann Ernst-Ludwig „Luten“ Petrowsky als Mitglied des Orchesters von Eberhard Weise seine Karriere als Jazzmusiker. Seither hat er wie niemand sonst aus der DDR Marksteine in der internationalen Jazzszene gesetzt. Wenn oft vom sogenannten DDR-Free-Jazz gesprochen wird, ist dieser ohne ihn nicht denkbar. Wesentliches Kernstück seiner musikalischen Aktivitäten war seit 1982 auch die Arbeit mit seiner Ehepartnerin, der Sängerin Uschi Brüning. Gemeinsam lotete das Duo mit viel Hingabe, Fantasie und Humor die klanglichen Möglichkeiten im Spannungsfeld zwischen klassischen Jazz-Songs und freier Improvisation aus und prägten als Special Guests viele musikalische Projekte – von Big Band bis Bluesband. Sein Spiel auf dem Saxophon – mal verhalten-zärtlich, mal expressiv-schrill – bleibt unauslöschlich verwurzelt im Jazz-Kanon der letzten sechs Jahrzehnte. Ein Lebenswerk!« 

Anlässlich der Preisverleihung am 28. April 2022 hielt darüber hinaus der US-amerikanische Komponist, Interpret und Wissenschaftler für experimentelle Musik George E. Lewis, ein enger Weggefährte Petrowskys, die Laudatio.  Unsere Gedanken sind bei Uschi Brüning, seiner Familie und allen, die sich Ernst-Ludwig Petrowsky verbunden fühlten.