Alexander von Schlippenbach für Lebenswerk geehrt
Am 18. April ist es so weit: Der Deutsche Jazzpreis wird im Kölner E-Werk verliehen, um zum vierten Mal herausragende Musiker:innen und Kulturschaffende im Bereich Jazz sowohl national als auch international zu würdigen. Ein erster Preisträger – in der Kategorie Lebenswerk – wurde bereits vorweg bei der Eröffnung der jazzahead!, der weltweit größten Fachmesse für Jazz, bekanntgegeben. In der vierten Edition wird der Berliner Jazzpianist, freischaffende Arrangeur und Komponist Alexander von Schlippenbach für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
Alexander von Schlippenbach, Free Jazz-Pionier und eine Legende in der deutschen Jazzszene, ist eine Schlüsselfigur in der Musik, die Freiheit verkörpert. Schlippenbachs Werk bewegt sich dabei gekonnt zwischen rigorosem Individualismus und uneingeschränktem kollektivem Geist, zwischen intellektueller Architektur und bedingungsloser Hingabe an den Spielprozess. Sein Wirken reicht von Solos über Duos mit Aki Takase bis hin zu größeren Formationen, wobei er stets Individualismus und kollektiven Geist vereint. Seine Fähigkeit, sowohl am Klavier als auch im Orchester innere Klangvorstellungen auszudrücken, zeigt seine bemerkenswerte Vielseitigkeit und sein tiefes musikalisches Verständnis.
Schlippenbach hat die Identität des Jazz und der Improvisation nachhaltig mitgestaltet, nicht nur in Deutschland, sondern auch international. Dies zeigt sich nicht zuletzt in seiner jahrzehntelangen Zusammenarbeit mit Jazz-Institutionen wie der Association for the Advancement of Creative Musicians (AACM) oder dem Globe Unity Orchestra. Letzteres, 1966 von Schlippenbach ins Leben gerufen, um das von den Berliner Jazztagen beauftragte Werk „Globe Unity“ zu performen, beeinflusste seine Reichweite und seine Entwicklung als Musiker nachhaltig.